Meine Motivation für die Liebesforschungsräume
„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“
Als ich das zum erstem Mal gehört habe, ist mir als Mutter eine große Last von den Schultern gefallen. Mir wurde klar, dass es gar nicht in meiner alleinigen Verantwortung liegt, ob aus meinen Kindern „etwas wird“ oder nicht.
Heute weiß ich, dass das auch für Liebesbeziehungen gilt: „Es braucht ein ganzes Dorf, damit eine Liebesbeziehung langfristig fruchtbar und lebendig bleibt, wächst und gedeiht“
Die Liebesforschungsgruppe ist unser „Dorf“. Wenn ich unsicher bin, mein/e Partner/in nicht alle meine Bedürfnisse erfüllen kann und will, in schwierigen Situationen, wenn ich jemandem zum Sprechen, Zuhören oder Anlehnen brauche,…
..sind die Menschen in der Liebesforschungsgruppe für mich da.
Wie kann ein Liebesforschungsraum aussehen?
Das kann sehr verschieden sein, je nachdem welche Menschen in diesem Raum zusammen kommen und mit welchen Wünschen, Vorstellungen und Erfahrungen sie sich einbringen wollen.
Ein paar Dinge sind aber, denke ich, bei allen Liebesforschungsgruppen und -räumen die Basis und ähnlich:
• Wir treffen uns regelmäßig in einer festen Runde, so dass ein Vertrauensraum entstehen kann.
• Wir sprechen über Liebe, Sexualität und Beziehung.
Es geht uns nicht darum, dass wir diskutieren.
Es soll ein Erfahrungsraum sein, in dem wir wirklich über die Dinge reden, die uns Angst oder unsicher machen, wo wir uns „falsch“ fühlen, wo Scham da ist, was wir schon immer mal wissen wollten und aber nicht wussten, mit wem wir darüber offen sprechen können,…
• Wir forschen gemeinsam, d.h. wir entscheiden auch gemeinsam, was unsere Themen sind
• Der Raum darf mit uns wachsen und sich verändern
In unserer Gruppe:
• Es sind Menschen (ab 18 Jahren) in allen Altersgruppen, ob Single oder Paare, alleine oder zu zweit, ganz gleich mit welcher sexuellen Ausrichtung,.., eingeladen, dabei zu sein.
Die ersten 11 Minuten dieses youtube- Interviews spreche ich über Liebesforschungsräume.
Dazu passend ein Text zum Thema Sexualität, Beziehung und Liebe in einer Gemeinschaft, von Sobonfu Somé aus dem Buch „Liebe als soziales Kunstwerk“ von Dolores Richter:
„…Wenn wir im Dorf von „unseren Beziehungen“ sprechen, beschränkt sich das Wort nicht nur auf zwei Menschen. Es ist seltsam, zwei Menschen als eine Gemeinschaft zu betrachten. Wo sind denn all die anderen?
Durch das Fehlen der Gemeinschaft ist das Paar für sich und alles um sich herum ganz alleine verantwortlich. Das reduziert die Möglichkeiten der beiden Menschen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, so dass ihre Beziehung ihre einzige Gemeinschaft wird.
Und wenn die Partner/in die entsprechende Rolle nicht erfüllen kann, fühlen sich die Beteiligten, als ob sie versagt hätten….“
Mögliche Inhalte:
• Befindlichkeitsrunden
• verbaler Austausch über Beziehung, Liebe, Sexualität, Unsicherheiten, wo wir zufrieden sind und wo nicht (im Kreis, zu zweit, zu dritt)
• Übungen/Forschung zu versch. Berührungsqualitäten
• ZEGG-Forum
• Übungen zur Kommunikation in Beziehungen
• Bewusstes Entladen nach Vivian Dittmar
• Liebesbiographie erzählen
• Themenabende (Pornos, einzelne Körperteile, unterschiedliche Yoni- und Lingamtypen, Mono- Polygam, unterschiedliche Liebesformen und -bilder)
• gemeinsame Meditationen
• über interessante, inspirierende Texte zum Thema sprechen
• Anschauen und Bewegen von kollektiven Themen
• Prozessarbeit für einzelne
• Praktisches Forschen zum Thema Nacktsein
• zusammen tanzen, kuscheln
• …
Ich berate, unterstütze und begleite auch Dich/Euch beim Aufbau von Eurem eigenen Liebesforschungsraum.
Bei Interesse kannst Du gerne auf mich zukommen.